Ein Benediktinermönch und ein Jesuit stritten sich über die Vereinbarkeit von Gebet und Rauchen. Sie legten den Streit dem Papst vor. Der gab zunächst dem Benediktiner recht: Während des Gebetes dürfe natürlich nicht geraucht werden. »Das heißt, wenn ich rauche darf ich nicht beten?«, fragte der Jesuit.
Ist es Diskriminierung, wenn Touristen in der gleichen Kneipe für das gleiche Getränk mehr bezahlen müssen, als Einheimische? Oder ist es fair, Kiezbewohnern und treuen Stammgästen einen Rabatt zu gewähren? Letzlich ist es nur eine Frage des Blickwinkels. Diskriminiert Rom die Touristen durch seine Fremdenverkerssteuer, diskriminieren Badeorte ihre Gäste durch die Kurtaxe?
Abzocke? Das gehört zum Tourismus, ist gewissermaßen systemimmanent. Es gibt nur eines, das wirklich inakzeptabel ist: Ablehnung und fehlende Gastfreundschaft. Zockt die Touris ab – aber bleibt freundlich dabei. Wie im Rest der Welt auch.
Erschienen in der gedruckten KuK vom August 2012.