Charmant waren sie ja allesamt, die Ideen zur Befriedung der Admiralbrücke. Ob jetzt allerdings eine Kunstinstallation, in die Kronkorken eingeworfen werden können, oder mit einer Lizenz zum Lärmen legitimierte Straßenmusiker das Brückenproblem ein für alle mal lösen können, darf bezweifelt werden. Eindeutig kontraproduktiv für ein friedlicheres Miteinander hingegen war das Verhalten einiger Anwohner, die offensichtlich nur zur Preisverleihung gekommen waren, um in bester Waldorf-und-Statler-Manier jede der vorgestellten Ideen mit Hohn und Spott zu kommentieren. Natürlich fördert über Jahre immer wieder durch Brückenlärm gestörter Nachtschlaf nicht unbedingt ein gelassenes Gemüt, aber so verhärtet, wie die Fronten im Brückenkrieg mittlerweile zu sein scheinen, hilft hier wohl nur eine drastische Lösung. Ob Heiner Geißler, wenn er in Stuttgart fertig ist, vielleicht mal in Kreuzberg vorbeikommen könnte?
Erschienen in der gedruckten KuK vom Dezember 2010.