Ein Gespenst geht um in Europa. Es trägt meistens einen überdimensionierten Rucksack, hält in der einen Hand eine Bierflasche, in der anderen den Lonely Planet, macht auf der Admiralbrücke Krach, zerdeppert Flaschen und klettert über Autos. Kampf dem internationalen Tourismus!
Ist das zu fassen? Kreuzberg, Hort der Toleranz, Hochburg des Multikulturismus, Austragungsort des Karnevals der Kulturen ist fremdenfeindlich? Jeder religiös, rassisch oder gendermäßig Verfolgte von Botswana bis Papua wird hier mit offenen Armen – zurecht – empfangen. Nur saufende, gröhlende Spanier, Italiener, Engländer oder Skandinavier, die hier eine Menge Geld liegen lassen, sollen draußen bleiben. Mann, oh Mann! Das ist auch ‘ne Art der Problembewältigung. Warum kommen die wohl ausgerechnet nach Kreuzberg? Sicher nicht wegen der warmen Quellen und dem Alpenpanorama.