Vielleicht lag es ja wirklich an den Temperaturen. Zwar war der 1. Mai ein strahlend schöner, aber auch ein ziemlich kühler Tag. Doch schon im Vorfeld war alles viel ruhiger geblieben. Liebig 14, Gentrifizierungsdebatte – heiße Themen gab es genug. Als der Zug plötzlich unvermittelt ins Herz des Graefekiezes abbog, da fürchteten einige schon das Schlimmste. Gerade hier wird die Gentrifizierung heftig diskutiert und betrieben. Doch es gab keine Schlacht um den Graefekiez. Zuvor aber eingeworfene Fensterscheiben bei zwei Volksbanken, was Hans-Christian Ströbele verwundert zur Kenntnis nahm. Im Prinzip hat er ja recht. Gegen den Imperialismus auf die Straße zu gehen und genossenschaftliche Strukturen nicht zu kennen sind eigentlich zwei Dinge, die sich gegenseitig ausschließen sollten. Der 1. Mai doch nur noch Politfolklore? Es war jedenfalls ein Schritt dahin.
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